Die Hanseatische Krankenkasse (HEK) will ihren rund 400.000 Kunden als erste gesetzliche Krankenkasse die Praxisgebühr bei Zahnarztbesuchen zurückerstatten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bewertet den Vorstoß als vorbildlich.
Im Rahmen eines Bonusprogrammes wird die HEK ihren Kunden die Gebühr rückwirkend zum 1. Januar 2012 zurückzahlen und damit nach eigenen Angaben jährlich auf Einnahmen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro verzichten. Damit wolle die HEK ausdrücken, eine Krankenkasse mit gesunden Finanzen zu sein, so HEK-Vorstand Jend Luther.
Aber auch in der Diskussion um die generelle Abschaffung der Praxisgebühr setzt die Hanseatische damit ein Zeichen: "Wenn die Kassen schon freiwillig damit beginnen, die Praxisgebühr zurückzuzahlen, muss die CDU ihre Blockade-Haltung aufgeben und die Sinnlos-Gebühr endlich abschaffen", so Lauterbach gegenüber der "Bild"-Zeitung.
Sowohl er als auch Bundesgeundheitsminister Bahr und weitere Kritiker fordern bereits seit längerem eine Abschaffung der 2004 eingeführten Gebühr, weil diese ihre Steuerungswirkung verfehlt habe – unter anderem sollte damit die Zahl der Ärztekontakte eingeschränkt werden. Die Union hingegen will die Praxisgebühr vorerst beibehalten.