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Niedrigzinsen bedrohen Lebensversicherungen

Mrz 15 2012

Lange Zeit galten Lebensversicherungen als die Geldanlage für die Altersvorsorge schlechthin. Einem Bericht der Financial Times Deutschland zufolge allerdings sind diese Zeiten vorbei. Stattdessen verdichten sich die Zweifel am Modell der deutschen Lebensversicherungen: Nikolaus von Bomhard, Vorstandschef des weltgrößten Rückversicherers Munich Re, betont, das Modell wäre nicht für Tiefzinsphasen konzipiert worden, sondern beruhe auf langfristig gültigen Zinsgarantien über die gesamte Vertragslaufzeit. Inzwischen sei die Lebensversicherung in puncto Rentabilität und Risiko eher das schwächste Glied in der Kette und eine echte Herausforderung für den Konzern.

Das Problem: Als in den Neunzigern Lebensversicherungen mit garantierten Zinsen von vier Prozent abgeschlossen wurden, lag das Marktzinsniveau noch bei 7% – inzwischen liegen die Zinssätze jedoch bei unter vier Prozent. Die Versicherer seinen sie Leidtragenden der Stützungspolitik der Notenbanken, die die Zinsen tief halten, so Bomhard. Bereits jetzt habe die Zinsentwicklung zum Teil das verschlungen, was das Unternehmen in der Vergangenheit durch den Ausbau erreicht habe.

Doch nicht nur die Versicherungen leiden unter der Zinsentwicklung: Auch in den Überschussbeteiligungen der Kunden macht sich die negative Kapitalmarktentwicklung bemerkbar. Laut einem Sprecher des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft gelten Lebensversicherungen zwar nach wie vor als interessantes Vorsorgeprodukt, es stellt sich allerdings die Frage, wie lange das noch so bleibt: Neue Policen garantieren nur noch Zinsen von knapp über vier Prozent, Tendenz sinkend.