Bereits letzte Woche berichteten wir über das Kreuzfahrtunglück vor der Küste Italiens und über die zu erwartende finanzielle Belastung für die deutschen Versicherer. Doch je länger die Bergungsarbeiten andauern, desto deutlicher wird, dass die tatsächlichenen Kosten wohl um ein Vielfaches über den bisher angenommenen liegen werden.
So berichtete die Hannover Rück vor wenigen Tagen, dass allein die Kosten aus der Kaskoversicherung der Costa Concordia sich voraussichtlich auf etwa 30 Millionen Euro belaufen werden. Und auch der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hatte die zu erwartende Belastung ungefähr in dieser Größenordnung angesetzt. Mit den noch nicht abschätzbaren Forderungen aus der Haftpflichtversicherung rechnen beide Unternehmen letzten Endes mit einer Belastung im mittleren zweistelligen Millionenbereich.
Die Haftpflichtversicherung der Costa Concordia deckt Ansprüche der Passagiere, aber auch der Hinterbliebenen ab, außerdem Kosten, die durch eventuelle Umweltbelastungen (wie austretenden Treibstoff) entstehen. Insgesamt, so schätzen Experten, dürfte der Gesamtschaden durch die Havarie des Kreuzfahrtschiffs eine halbe Milliarde Euro leicht überschreiten. Darüber hinaus kommen voraussichtliche noch eine ganze Reihe Zivilklagen auf den Kapitän Franceso Schettino und die Reederei Costa Crociere zu. Letztere schiebt die Schuld an dem Unglück zwar Schettino zu, rechtliche Konsequenzen müssen aber beide erwarten.
Mindestens 30 Menschen starben bei dem Schiffsunglück am 13. Januar, die Bergungsarbeiten dauern noch immer an.