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Krankenkassen in der Krise – Fusion oder Schließung

Nov. 02 2011

Immer mehr Krankenkassen in Deutschland schließen sich zusammen, um dem stärker werdenden Preis- und Konkurrenzdruck trotzen zu können – und einige Versicherer bleiben dabei auf der Strecke. Denn nicht jeder Anbieter ist für die Konkurrenz gleichermaßen gefährlich – und damit gleichsam rentabel – so dass viele Mitbewerber einfach nicht mehr mithalten können und schließlich bankrott gehen. Sei es also durch Fusion oder Schließung: Es gibt immer weniger Krankenkassen in Deutschland. Zuletzt berichteten wir vom Zusammenschluss der DAK und der BKK Gesundheit zur Megakasse DAK Gesundheit ab Januar 2012.

Und erst kürzlich standen wieder zwei Kassen kurz vor der Fusion, nämlich die BKK für Heilberufe und die BKK vor Ort. Letztere hat nun jedoch ihr Fusionsangebot zurückgezogen, da sich zeigte, dass die vorab veranschlagten Fusionskosten von knapp 30 Millionen Euro vorsichtig gesagt etwas zu optimistisch geschätzt worden waren – die tatsächlichen Kosten hätten sich wohl auf fast das Doppelte belaufen, so ergab ein genauerer Blick in die Bücher der BKK für Heilberufe.

Die finanzielle Schieflage, in der sich die BKK für Heilberufe befindet, ist also offensichtlich weitaus ernster, als es bisher den Anschein hatte. Sollte sich in nächster Zeit kein geeigneter Fusionspartner finden, was aufgrund der desolaten finanziellen Situation der Kasse recht wahrscheinlich ist, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass das Bundesversicherungsamt die BKK für Heilberufe zum Ende des Jahres schließen wird.
Für Kunden der BKK für Heilberufe ist dies jedoch kein Grund zur Sorge: Ihr Versicherungsschutz bleibt auch nach der Schließung der BKK Gesundheit lange genug weiter aufrecht erhalten, so dass sie ausreichend Zeit haben, zu einer anderen gesetzlichen Versicherung zu wechseln, die sie unabhängig von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand aufnehmen muss.