Seit Jahren ist die Zahl der deutschen Krankenkassen stetig am Sinken. Von über 1000 Anbietern Anfang der 90er Jahre sind nur noch etwas mehr als 150 übrig, und es werden immer weniger. Der Grund: immer mehr Krankenkassen fusionieren mit ihren Mitbewerbern, um auf dem Markt besser da zu stehen. Kleinere Konkurrenten werden entweder geschluckt, oder sie können dem Preisdruck der großen Kassen nicht standhalten, verlieren ihre Kunden und gehen pleite.
Auch für das kommende Jahre sind wieder mehrere Fusionen angekündigt. Am bedeutsamsten ist wohl der Zusammenschluss von DAK und BKK Gesundheit: ab dem 1. Januar 2012 wird daraus die Riesenkasse "DAK Gesundheit", mit dann fast sieben Millionen Mitgliedern die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.
Ebenfalls für den 1. Januar nächsten Jahres angesetzt ist die Fusion der BKK VBU und der BKK futur. Diese beiden Krankenkassen schließen sich nach Aussage von VBU-Chefin Andrea Galle zusammen, um einen drohenden Zusatzbeitrag zu verhinden. Die neue Versicherung steht Partnern und Konkurrenten gegenüber weitaus besser da als zuvor und kann zumindest 2012 noch auf einen Zusatzbeitrag verzichten – ob die Fusion von DAK und BKK Gesundheit dazu führt, dass diese ihren bisherigen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 Euro wieder streichen, bleibt abzuwarten.
Und noch eine weitere Fusion ist für das kommende Jahr geplant: mit der HUK Coburg und der Aachener Bausparkasse bündeln zwei echte Riesen ihre Kräfte und planen, durch die Nutzung von Synergien in Zukunft noch stabiler, effektiver und profitabler am Markt agieren zu können.
Für die Bestandskunden ändert sich durch die geplanten Fusionen übrigens erstmal nichts: Die alten Versicherungskarten bleiben weiterhin gültig bis zu ihrem Ablaufdatum und werden erst dann durch neue Karten der neuen Versicherungen ersetzt, und auch bei den Beiträgen bleibt vorerst alles beim Alten. Höchstens bei den Leistungen heißt es aufpassen: Da bei Zusammenschlüssen oftmals das Leistungspaket der größeren Versicherung übernommen wird, können eventuell Sonderleistungen oder Extras wegfallen – darüber wird man als Kunde allerdings im Voraus von der Versicherung informiert, und laufende Behandlungen werden in jedem Fall weiter finanziert.
Eines gibt es allerdings doch zu beachten: Nach der Fusion erhalten alle Kunden eine neue Mitgliedsbescheinigung, die dem Arbeitgeber vorgelegt werden muss – nicht vergessen!