Ein Prozess vor einem Gericht verursacht verschiedene Kostenarten. Zum einen sind das die Gebühren für den eigenen Anwalt. Nur wenn ein Prozess gewonnen wird, zahlt die Gegenseite den eigenen Anwalt. Dieses gilt nicht für das Arbeitsgericht. Auch bei einem gewonnenen Verfahren zahlt in den ersten Instanzen der Gewinner seinen Anwalt. Die meisten Streitigkeiten enden vor Gericht mit einem Vergleich. Das bedeutet, keine Seite hat wirklich Recht bekommen. Neben dem Gefühl nicht als Sieger dazustehen, kommen meist Gebühren für den Anwalt und anteilige Gerichtskosten. Hinzu können bei komplizierten und längeren Verfahren Kosten für Gutachter kommen. Die Kosten für den Anwalt werden nach dem Streitwert berechnet. Ein langwieriger verloren gegangener Prozess, kann für den Verlierer den finanziellen Ruin bedeuten. Eine rechtliche Absicherung ist anzuraten.
Der beste Weg um rechtlich abgesichert zu sein, ist der Abschluss einer Rechtschutzversicherung. In der Regel verlangen diese Versicherungen eine Wartefrist von drei Monaten, erst danach kann der Versicherungsnehmer einen Rechtsfall der Versicherung zur Prüfung vorlegen. Es ist also nicht möglich, einen bereits bestehenden Nachbarschaftsstreit über eine Rechtschutzversicherung kostengünstig abzuwickeln. Beipiel: Herr Müller nennt Herrn Meier einen Vollidioten. Herr Meier war so schlau, schon vor sechs Monaten eine Rechtschutzversicherung abzuschließen. Neben dem Straftatbestand des Vergehens einer Beleidigung, kann Herr Meier nun versuchen, mit Hilfe eines durch die Rechtschutzversicherung bezahlten Anwalts auf zivilrechtlichen Weg Ansprüche durchzusetzen. Verliert Herr Meier den Prozess, etwa weil das ganze nicht bewiesen werden kann, ist die ganze Geschichte für ihn kostenlos. Vorausgesetzt er hatte eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung.
Eine Rechtschutzversicherung zahlt die Kosten für den eigenen Anwalt und die Gerichtskosten. Geht die Sache verloren, werden auch Gebühren des gegnerischen Anwalts übernommen. Ebenso werden die Kosten für Zeugen und Sachverständige übernommen, das gilt auch für evtl. Kautionen. Wer sich rechtlich absichern möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Rechtschutzversicherungen nicht ganz preiswert sind. Wird bei Abschluss der Versicherung ein Selbstbehalt vereinbart, lassen sich die Beiträge senken. Dieser Selbstbehalt eignet sich aber nur für Personen, die nicht gerne vor Gericht erscheinen und sich nur rechtlich für den Notfall absichern möchten.