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Provozierte Verkehrsunfälle

Sep 14 2008

Als Autofahrer weiß man, dass selbst verursachte Verkehrsunfälle richtig teuer werden können. Lässt man einmal gesundheitliche und psychische (bleibende oder Folge-) Schäden außen vor, so können die Unfallkosten mehr oder weniger für den Unfallgegner Dank der eigenen KFZ-Haftpflichtversicherung reguliert werden. Genau deshalb ist die Haftpflicht auch Pflicht für jeden Autofahrer. Problematisch wird es jedoch dann, wenn andere dies schamlos ausnutzen. So kann es passieren, dass man trotz aller Vorsicht im Straßenverkehr in einen Unfall verwickelt wird, der sich als Betrug herausstellen kann. Solche Unfälle werden als provozierte Verkehrsunfälle bezeichnet und kosten den KFZ-Versicherungen nach aktuellen Schätzungen jährlich rund 1,5 Milliarden Euro. Ärgerlich für den Unfallverursacher ist das alle mal: Denn auf den Kosten für seine Autoreparatur bleibt er komplett sitzen, wenn er keine Vollkaskoversicherung hat. Zusätzlich wird er noch in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und zahlt am Ende für einen Unfall, den er eigentlich nie verursacht hätte. Von Bußgeldern oder sogar Punkten in Flensburg ganz abzusehen. Klar ist, dass die KFZ-Versicherer in diesen Punkten gern einmal nachhaken, um der gesamten Versicherungsgemeinschaft nicht solche unnötigen und in betrügerischer Absicht entstandenen Kosten aufzubürden. Wenn man in solch eine Situation verwickelt werden sollte, dann ist auf jeden Fall die Polizei hinzu zu ziehen. Doch in der Panik am Unfallort übersieht man schnell die Details, die ein Indiz für einen fingierten Unfall sind. Stutzig sollte man jedenfalls werden, wenn der Unfallgegner möglicherweise schon Vorschäden am Fahrzeug hat, wenn noch genug Zeit zum Bremsen oder Ausweichen gewesen wäre, wenn der Vordermann ruckartig an der Ampel beim Umschalten von Gelb auf Rot bremste oder der Unfallgegner schon eher routiniert nach dem Unfallgeschehen agiert. Ein weiterer Hinweis kann sein, dass plötzlich Zeugen auftreten und auf den vermeintlichen Verursacher einreden, dass er Schuld hätte und den Schaden begleichen müsse. Der Normalfall ist eher, dass Zeugen und Schaulustige nur herumstehen und gaffen, aber keinesfalls aktiv in das Geschehen eingreifen.